Ein Filou, ein Dichter, ein Philosoph, ein Schaufensterdekorateur, Kommandant eines Minensuchers, Kommis, Bibliothekar
- in mehr als 40 Berufen hat Hans Bötticher (1883-1934) gearbeitet. Den Behörden gegenüber gab er "Artist" an, eine selbstironische Berufsbezeichnung für den Künstler, den wir heute als Joachim Ringelnatz kennen.
„Hätte ich ein anderes Gesicht, wäre mein Leben ganz anders, jedenfalls viel ruhiger, verlaufen“, gab Ringelnatz ebenso selbstironisch zu. Und wenn dann auch die Norddeutsche Rundschau eine „überraschende physiognomische Ähnlichkeit“ feststellt, dann liegt nahe, dass Roder Ringelnatz spielt. In seinem Solo-Abend zeigt er Texte eines lebenshungrigen Dichters, den ein Thema immer begleitet hat: Geld. Also keine gewohnt-wohlige Kuttel-Daddeldu-Gemütlichkeit, sondern ein ungewöhnlicher Blick auf einen außergewöhnlichen Dichter. So wie Sie es vom Schiffs-Ensemble gewohnt sind.
„Spott, expressionistische Sprachspielereien, Kindergedichte - das alles schüttelt Frank Roder mit lyrischer Leichtigkeit aus dem Ärmel.“ Norddeutsche Rundschau
Buch & Regie: Sylvia Richter